Gebäude sanieren, Energiespar-Beratung und häufigere Stromrechnungen

Die Pläne der EU-Kommission zur Energieeffizienz

Steigende Strompreise, der Klimawandel, teures Heizöl und knappe Gaslieferungen aus Russland bei Eiseskälte: Die EU hat viele Gründe, das Energiesparen voranzutreiben. Als Zielmarke haben sich die Staaten ein Minus von 20 Prozent bis 2020 gesetzt. Umsetzen will das Energiekommissar Günther Oettinger mit einem breiten Bündel von Maßnahmen, gegen die Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) allerdings Widerstand leistet.

DAS 20-PROZENT-ZIEL: Als Grundlage für das 20-Prozent-Ziel hat die Europäische Kommission errechnet, wie hoch der EU-weite Energieverbrauch 2020 wäre, wenn er nicht durch neue Vorgaben eingeschränkt wird. Ziel ist nun, dass der tatsächliche Energiebedarf bis dahin 20 Prozent niedriger liegt. Die Zahlen beziehen sich auf die Energie für Strom und Wärme in der Wirtschaft, im öffentlichen Sektor und bei den Bürgern; ausgeschlossen ist der Verkehr.

GEBÄUDESANIERUNG: Im Sanieren von Gebäuden schlummert der EU-Kommission zufolge eines der größten Einsparpotenziale. Oettingers Entwurf schreibt deshalb vor, dass die öffentliche Hand jedes Jahr drei Prozent ihrer Gebäude – etwa Schulen und Behörden – energetisch saniert. Die derzeitige Quote liegt laut Kommission bei etwa 1,5 Prozent.

ENERGIEVERSORGER: Den Energieversorgern will die Kommission vorschreiben, jedes Jahr Energieeinsparungen von 1,5 Prozent vorzuweisen. Dabei soll der Absatz aber nicht gedeckelt werden. Die Versorger sollen stattdessen zu Energie-Dienstleistern werden: Sie helfen ihren Kunden, Energie einzusparen. Im Gegenzug dürften sie höhere Preise für ihre Energie verlangen. Der Vorschlag der EU lässt aber auch ein Schlupfloch: Jedes Land kann entscheiden, ob es die 1,5-Prozent-Vorgabe durch „andere Maßnahmen“ erreicht.

RECHNUNGEN: Brüssel will die Unternehmen zwingen, den Kunden häufiger Rechnungen zuzustellen, damit diese einen besseren Überblick bekommen und kostensparender Licht, Heizung oder Waschmaschine einschalten. Für Strom soll es monatliche Rechnungen geben, die nach Wunsch per E-Mail oder Post kommen, für Gas alle ein bis zwei Monate. Auch Warmwasser würde wenigstens einmal in zwei Monaten abgerechnet. Die Rechnungen der Zukunft sollen zudem Vergleiche mit dem jeweiligen Vorjahreszeitraum ermöglichen.

ENERGIEBERATUNG: Die Staaten werden den EU-Plänen zufolge auch verpflichtet, eine freiwillige und „erschwingliche“ Energieberatung für private Haushalte und für kleine und mittlere Unternehmen zu fördern. Dabei nehmen Experten die Verwendung oder Verschwendung von Energie in einem bestimmten Gebäude oder bei bestimmten Tätigkeiten unter die Lupe. Für große Unternehmen würden regelmäßige Energieaudits Pflicht.

NUTZEN: Das 20-Prozent-Ziel ist ein wichtiger Teil der EU-Klimapolitik. Zudem wurde Energie in den vergangenen Jahren deutlich teurer – eine höhere Effizienz verspricht also auch, Geld zu sparen. Allein die besonders umstrittene Vorgabe für die Versorger, jährlich Einsparungen von 1,5 Prozent nachzuweisen, würde einer Studie zufolge Unternehmen und Verbraucher um rund 14 Milliarden Euro entlasten. Befürworter der geplanten EU-Richtlinie verweisen zudem darauf, dass die Energieversorgung Risiken unterliegt – so floss in den vergangenen Tagen etwa weniger Gas aus Russland nach Europa als normal.

KRITIK: Kritiker wie Bundeswirtschaftsminister Rösler bemängeln, die engen Vorgaben der Richtlinie seien „Planwirtschaft“. Sie setzen daher auf Freiwilligkeit bei den Vorgaben zur Energieeffizienz. SPD und Grüne im Europaparlament hingegen kritisieren die Pläne der EU-Kommission als nicht weitgehend genug – die Ziele müssten ihren Vorstellungen zufolge höher angesetzt werden.

Steigende Strompreise, der 
Klimawandel, teures Heizöl und knappe Gaslieferungen aus Russland 
bei Eiseskälte: Die EU hat viele Gründe, das Energiesparen 
voranzutreiben. Als Zielmarke haben sich die Staaten ein Minus von 
20 Prozent bis 2020 gesetzt. Umsetzen will das Energiekommissar 
Günther Oettinger mit einem breiten Bündel von Maßnahmen, gegen die 
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) allerdings 
Widerstand leistet.

   DAS 20-PROZENT-ZIEL: Als Grundlage für das 20-Prozent-Ziel hat 
die Europäische Kommission errechnet, wie hoch der EU-weite 
Energieverbrauch 2020 wäre, wenn er nicht durch neue Vorgaben 
eingeschränkt wird. Ziel ist nun, dass der tatsächliche 
Energiebedarf bis dahin 20 Prozent niedriger liegt. Die Zahlen 
beziehen sich auf die Energie für Strom und Wärme in der 
Wirtschaft, im öffentlichen Sektor und bei den Bürgern; 
ausgeschlossen ist der Verkehr.

   GEBÄUDESANIERUNG: Im Sanieren von Gebäuden schlummert der 
EU-Kommission zufolge eines der größten Einsparpotenziale. 
Oettingers Entwurf schreibt deshalb vor, dass die öffentliche Hand 
jedes Jahr drei Prozent ihrer Gebäude - etwa Schulen und Behörden - 
energetisch saniert. Die derzeitige Quote liegt laut Kommission bei 
etwa 1,5 Prozent.

   ENERGIEVERSORGER: Den Energieversorgern will die Kommission 
vorschreiben, jedes Jahr Energieeinsparungen von 1,5 Prozent 
vorzuweisen. Dabei soll der Absatz aber nicht gedeckelt werden. Die 
Versorger sollen stattdessen zu Energie-Dienstleistern werden: Sie 
helfen ihren Kunden, Energie einzusparen. Im Gegenzug dürften sie 
höhere Preise für ihre Energie verlangen. Der Vorschlag der EU 
lässt aber auch ein Schlupfloch: Jedes Land kann entscheiden, ob es 
die 1,5-Prozent-Vorgabe durch "andere Maßnahmen" erreicht.

   RECHNUNGEN: Brüssel will die Unternehmen zwingen, den Kunden 
häufiger Rechnungen zuzustellen, damit diese einen besseren 
Überblick bekommen und kostensparender Licht, Heizung oder 
Waschmaschine einschalten. Für Strom soll es monatliche Rechnungen 
geben, die nach Wunsch per E-Mail oder Post kommen, für Gas alle 
ein bis zwei Monate. Auch Warmwasser würde wenigstens einmal in 
zwei Monaten abgerechnet. Die Rechnungen der Zukunft sollen zudem 
Vergleiche mit dem jeweiligen Vorjahreszeitraum ermöglichen.

   ENERGIEBERATUNG: Die Staaten werden den EU-Plänen zufolge auch 
verpflichtet, eine freiwillige und "erschwingliche" Energieberatung 
für private Haushalte und für kleine und mittlere Unternehmen zu 
fördern. Dabei nehmen Experten die Verwendung oder Verschwendung 
von Energie in einem bestimmten Gebäude oder bei bestimmten 
Tätigkeiten unter die Lupe. Für große Unternehmen würden 
regelmäßige Energieaudits Pflicht.

   NUTZEN: Das 20-Prozent-Ziel ist ein wichtiger Teil der 
EU-Klimapolitik. Zudem wurde Energie in den vergangenen Jahren 
deutlich teurer - eine höhere Effizienz verspricht also auch, Geld 
zu sparen. Allein die besonders umstrittene Vorgabe für die 
Versorger, jährlich Einsparungen von 1,5 Prozent nachzuweisen, 
würde einer Studie zufolge Unternehmen und Verbraucher um rund 14 
Milliarden Euro entlasten. Befürworter der geplanten EU-Richtlinie 
verweisen zudem darauf, dass die Energieversorgung Risiken 
unterliegt - so floss in den vergangenen Tagen etwa weniger Gas aus 
Russland nach Europa als normal.

   KRITIK: Kritiker wie Bundeswirtschaftsminister Rösler bemängeln, 
die engen Vorgaben der Richtlinie seien "Planwirtschaft". Sie 
setzen daher auf Freiwilligkeit bei den Vorgaben zur 
Energieeffizienz. SPD und Grüne im Europaparlament hingegen 
kritisieren die Pläne der EU-Kommission als nicht weitgehend genug 
- die Ziele müssten ihren Vorstellungen zufolge höher angesetzt 
werden.